Gleichzeitig eine gute medizinische Versorgung und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu gewährleisten, ist für Krankenhausbetreiber eine große Herausforderung. Kostenreduktion ist ein allgegenwärtiges Thema. Kluge Software-Umstellung kann dabei helfen, den medizinischen Betrieb finanziell zu entlasten. Dazu allerdings sind umfassende Kenntnis und Fingerspitzengefühl notwendig.
Umfassende Expertise
So auch im Fall eines großen, norddeutschen Klinikverbunds der insgesamt vier Krankenhäuser betreibt und dort jährlich rund 250.000 Patienten versorgt. Der Gesundheitsversorger hatte lange Zeit die Enterprise-Edition von Microsofts SQL-Server genutzt. Als eine kostspielige Erneuerung der Lizenzen anstand, fiel die Entscheidung, auf die inzwischen deutlich günstigere Standard-Edition zu wechseln. Von der damit einhergehenden Migration der MSSQL-Datenbanken waren sensible Daten und der alltägliche Betrieb betroffen, deshalb war eine reibungslose Übertragung essenziell.
Wie der Wechsel zwischen den Editionen erfolgreich gelingt, weiß Melanie Krumbein. Die ITGAIN-Beraterin hat große Erfahrung im Umgang mit der Software und kennt ihre Strukturen sehr genau: Seit rund 20 Jahren arbeitet sie bereits mit MSSQL, zehn Jahre davon als Senior Support Engineer für Sharepoint-Administratoren. Sie weiß, worauf es ankommt bei der Migration der Microsoft-Datenbanken. Und sie weiß auch: „Was auf den ersten Blick vielleicht trivial wirkt, ist nicht unbedingt auch so einfach umsetzbar.“ Im Fall eines Editionswechsels vom Enterprise- auf den Standard-MSSQL-Server sind zwei Faktoren entscheidend.
Meine langjährige Erfahrung hat mir geholfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So konnte ich die Datenbanken schnell und gezielt analysieren"
Melanie Krumbeim IT-Consultant bei ITGAIN
Datenbankstrukturen anpassen und Support-Anspruch erhalten
Microsoft setzt bei den zugrundeliegenden MSSQL-Datenbanken einer Sharepoint-Farm auf verschiedene Strukturen für verschiedene Lizenzeditionen des MSSQL-Servers: Datenbanken werden unterschiedlich abgespeichert und strukturiert. Damit fügt Microsoft Sharepoint auf der teureren Enterprise-Edition weitere Funktionen hinzu und steigert in Teilbereichen die Leistung der Datenbanken. Um diese MSSQL-Datenbanken auch in der Standard-Edition nutzen zu können, müssen sie angepasst werden.
Dabei ist es wichtig, dass die Datenbankstrukturen weiterhin den Microsoft-Standards entsprechen. Denn nur so bleibt der Support-Anspruch erhalten. Und nur so lassen sich auch die zahlreichen Sharepoint-Plug-ins nutzen –von Drittanbietern entwickelte nützliche Software-Tools, die spezielle zusätzliche Funktionen bieten.
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, war zuerst eine genaue und tiefgreifende Analyse der Datenbanken nötig. Melanie Krumbein untersuchte, welche Strukturen angepasst und welche unverändert übernommen werden können. „Meine langjährige Erfahrung aus dem Admin-Support hat sich in dem Fall als sehr wertvoll erwiesen“, betont die Datenbank-Expertin. „Ich konnte mich auf das Wesentliche konzentrieren und die Datenbanken schnell und gezielt analysieren.“
Im Anschluss baute die ITGAIN-Beraterin rund 10% der Sharepoint-Datenbanken entsprechend der Microsoft-Vorgaben völlig neu auf oder passte sie an. Damit erhielt sie deren Funktionalität und stellte den Support-Anspruch sicher. Gleichzeitig konnte Krumbein einige scheinbar obsolete Funktionen ausmachen und deaktivieren: „Bei Produkten wie dem Microsoft Sharepoint wird eine ganze Menge an Funktionen mitgeliefert, in dem Fall unter anderem ein Auditing-Tool. Das erzeugt einfach Daten, die letztlich vielleicht gar niemand nutzt.“
Zügige Migration im Hintergrund
Nachdem die Enterprise-Datenbanken – genauer: ihre eigens angelegten Duplikate – erfolgreich angepasst waren, musste Melanie Krumbein sie noch auf das Back-End aufspielen. Das Front-End blieb dabei die ganze Zeit über unverändert. Der Vorteil: Die Nutzer konnten währenddessen einfach in der gewohnten Umgebung weiterarbeiten. Die einzige Einschränkung: Während des einen Tag andauernden Vorgangs war nur der Lesezugriff möglich, der Schreibzugriff war solange ausgesetzt. „Falls gewünscht“, unterstreicht die Datenbank-Expertin, „geht das auch schneller, in nur wenigen Stunden.“
Ein minimalinvasiver Eingriff also, von dem der Klinikverbund gleich doppelt profitiert: durch geringere Kosten und gleichbleibende Qualität der medizinischen Versorgung.