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UI und UX – erlebnisreiche Bedienung ist gefordert

Lieber Yannic, was macht eine gute Benutzeroberfläche aus?

Eine Benutzeroberfläche ist dann gut, wenn der Nutzer nicht merkt, dass er sie verwendet und er gar nicht mitbekommt, welche verschiedenen Prozesse im Hintergrund mit einem Klick ausgelöst werden. Im Alltag nutzen wir täglich verschiedenste Bedientafeln zur Interaktion mit einer Maschine – ob die analoge der Waschmaschine oder die digitale eines Software-programms. Wenn der Nutzer sofort versteht, wie die Oberfläche funktioniert, ist sie gut.

Wie kann dieses intuitive Verständnis einer Oberfläche erreicht werden?

Dafür sind vor allem zwei Aspekte entscheidend: Zum einen ein reduziertes Design – es sollte nicht zu verspielt sein, damit die Navigation übersichtlich bleibt –, und zum anderen die Konsistenz der Designkomponenten. Das heißt, Strukturierung und Farbgestaltung sollten verständlich sein, die verwendete Typografie und die Schaltflächen einheitlich. Die einzelnen Komponenten einer Oberfläche müssen ideal zueinander passen.

Und wie kann das Nutzererlebnis – die User Experience – bestmöglich beeinflusst werden?

Um ein möglichst positives Nutzererlebnis zu erzeugen, muss der Entwickler zum einen für eine gute Bedienbarkeit sorgen – also dafür, dass die Anwendungen selbsterklärend sind – und zum anderen dem Nutzer das Gefühl geben, dass er die Oberhand behält.

Die Oberhand behält?

Ja, genau. Darunter verstehen wir den Aspekt, dass der Nutzer möglichst viel Entscheidungsfreiheit hat und nicht genötigt wird, etwas zuzustimmen, das er nicht möchte – also Werbung zu akzeptieren oder gewisse Daten zu hinterlegen. Gleichzeitig sollten dem Nutzer aber auch nicht zu viele Wahlmöglichkeiten geben werden, da das wiederum zur Überforderung führen kann und er dann ebenfalls abspringt. Das muss genau abgewogen werden.

Warum hängen UI und UX voneinander ab?

Sie bedingen sich gegenseitig, denn wenn beispielsweise das Design einer Anwendung exzellent, die Nutzbarkeit jedoch mangelhaft ist, bleibt ein Nutzer nicht lange in der Anwendung. Umgekehrt gilt das genauso – wenn zum Beispiel die Farben in den Augen schmerzen. Dann kann die Funktionalität noch so gut sein, der Nutzer wird die Anwendung verlassen.

User Interface

Das User Interface wird im Deutschen auch als „Benutzerschnittstelle“ oder „Nutzerschnittstelle“ bezeichnet. Sie ist der Ort, die Oberfläche und die Aktion, an der und durch die ein Anwender mit einer Maschine interagiert. Im einfachsten Fall ist das ein Lichtschalter: Er gehört weder zum Menschen noch zur „Maschine“ (Lampe), sondern ist die Schnittstelle zwischen beiden. Damit eine Benutzerschnittstelle für den Menschen nutzbar und sinnvoll ist, muss sie seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst, also ergonomisch und nutzerfreundlich gestaltet sein.

Wann kommt es zu einem negativen Nutzererlebnis trotz einer guten Benutzeroberfläche?

Wenn beispielsweise die Benutzeroberfläche einer Website sehr übersichtlich und verständlich gestaltet ist, es aber zu langen Lade- oder Renderzeiten kommt. Dann hilft ein gutes Design nicht weiter. Die Ladezeiten sind ein wichtiges Thema, denn unsere Aufmerksamkeitsspanne ist kurz. Im Durchschnitt bleibt ein Nutzer rund 40 Sekunden auf einer Website. Wenn davon nur wenige Sekunden durch den Ladeprozess verloren gehen, wirkt sich das bereits negativ auf das Nutzererlebnis aus. Um die User Experience bei längeren Ladezeiten zu verbessern, empfehlen wir dem Anwender daher über Ladebalken, Text oder Animation ein Feedback zu geben. Die gefühlte Wartezeit wird dadurch verkürzt.

Wie stellt ITGAIN in Projekten eine bestmögliche Oberfläche und das beste Nutzererlebnis sicher?

Für ITGAIN ist vor allem die User Experience wichtig. Denn wenn wir Projekte bei unseren Kunden starten, ist meist schon eine Software und damit eine Benutzeroberfläche vorhanden. Wir können die bestehende Software allerdings hinterfragen und optimieren, indem wir sie zum Beispiel um Grundfunktionalitäten erweitern lassen. Abhängig vom Budget testen wir unsere Konzepte und die User Experience im Vorfeld unterschiedlich stark – ob auf Kundenwunsch mit Test-Usern oder mit unseren Kollegen intern. Über verschiedene Tools wie das Tracking des Blick- oder Klickverhaltens lassen sich Live-Analysen erstellen und Rückschlüsse auf das Nutzererlebnis ziehen. Auch Alternativ-Tests zur Bewertung zweier Websitevarianten setzen wir ein. Häufig sind Kleinigkeiten entscheidend.

Welche Kleinigkeiten können das sein?

Zum Beispiel, wenn Sie in einem Formular online Ihre Telefonnummer eintragen sollen. Oft erscheint dann eine allgemeine Fehlermeldung, weil ein ganz bestimmtes Format beim Eintragen verlangt wird. Sie kommen dann nicht weiter. Wenn man allerdings verschiedene Formate zulässt, einen Hinweistext mit Info einfügt, wie das Format gewünscht ist, oder das System die Telefonnummer von selbst passend umformatiert, dann beeinflusst das die User Experience positiv. Auch eine Fehlermeldung, die genau beschreibt, was nicht stimmt, kann helfen.

Kannst du ein Projekt-Beispiel von ITGAIN für die positive Beeinflussung der User Experience geben?

Da fällt mir ein Banken-Projekt ein, bei dem wir uns speziell um das Online-Banking für Kunden, die gerade die Bank wechselten, gekümmert haben. Wir haben uns damit beschäftigt, wie die Daten zu Daueraufträgen vom Online-Banking der alten Bank zur neuen transferiert werden können, sodass der Bankkunde von dem Wechsel kaum etwas spürt. Das heißt, dass er nicht alle Daten selbst neu erfassen muss, die er beim Online-Banking braucht. Das ist uns dank der richtigen Programmierung gut gelungen.“

User Experience

Die User Experience (Abkürzung UX, deutsch wörtlich „Nutzererfahrung“, besser „Nutzererlebnis“ oder „Nutzungserlebnis“ – es wird auch häufig vom „Anwendererlebnis“ gesprochen) umschreibt alle Aspekte der Eindrücke eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Softwareprodukt. User Experience wird auch in der ISO-Norm 9241-210 beschrieben. Sie wird über die Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person definiert, die sich bei der Benutzung eines Produktes ergeben. Dazu gehören die Emotionen des Nutzers, die psychologischen und physiologischen Reaktionen, seine Erwartungen und sein Verhalten. Die ganzheitliche, aufeinander abgestimmte User Experience, beispielsweise in einem Dialog mit einem Softwaresystem, wird auch als „Customer Journey“ beschrieben.

Was reizt dich persönlich am meisten am UX Design?

Ich persönlich finde den Ansatz des sogenannten „Anticipatory Design“ besonders spannend. Dabei versucht man vorherzusehen, was der Nutzer als nächstes machen möchte. Das System denkt mit, macht Vorschläge, nimmt dem User damit Arbeit und Entscheidungen ab und erzeugt so eine besonders positive User Experience.

Kurz-Portrait – Quereinsteiger mit doppelter Kompetenz

Ein klassischer IT-Werdegang sieht anders aus. Zwar fing er schon als Jugendlicher mit dem Programmieren an, doch nach dem Schulabschluss absolvierte Yannic Stadler zunächst eine Ausbildung zum Mediengestalter und wechselte danach in die Unternehmensberatung. Seit Januar 2020 arbeitet er nun bei ITGAIN. Hier kann er seine Design- und Grafikexpertise mit seinen Entwickler- und Programmierfähigkeiten verbinden. Mit Begeisterung für das Design und Freude am Experimentieren wagt er sich gerne auch an neue Bedienkonzepte. 


Anwendungsmodernisierung und Software Engineering

Kostenersparnis, optimierter Betrieb und einfachere Wartung: Eine gelungene Anwendungsmodernisierung bringt viele Vorteile. Wir sind darauf spezialisiert! So sorgt unser Team dafür, dass Ihre fachlichen Anforderungen besser unterstützt werden und Ihre bewährten Anwendungen sicher und performant laufen – auf moderner Hardware und mit neuen Betriebssystemen. Dazu tauschen wir nicht einfach nur alte gegen neue Technik aus. Wir transformieren Ihre Anwendungen. So unterstützen wir Ihre dynamisch wachsenden Geschäftsprozesse, auch durch klassisches Software-Engineering.

Software Architektur

Von der Idee bis zum fertigen System, vom Lastenheft bis zur fertigen Anwendung, vom Entwicklungsauftrag bis zur Realisierung: Wir entwickeln vollständige Softwarelösungen oder arbeiten als eng eingebundener Zulieferer von selbst entwickelten und produzierten Anwendungskomponenten. Als Entwicklungsdienstleister unterstützen wir unsere Kunden beim Design, bei der Architektur, der Softwareentwicklung, dem Test, der Produktion und dem Betrieb – gleich ob Anwendungskomponenten oder vollständige Systeme. Was können wir für Sie tun?

Transformation von Anwendungen

Das Tempo der digitalen Transformation ist rasant. Unser Job ist es, aus der Vielfalt der neuen technologischen Entwicklungen die Lösungen zu filtern, von denen Ihr Unternehmen maximal profitiert. Wir identifizieren die Anforderungen, die auf Sie zukommen werden – fachlich und technisch – und integrieren nicht nur Ihre vorhandenen Anwendungstechnologien. Unsere erfahrenen Senior-Consultants unterstützen Sie auch bei der Positionierung, Planung und Umsetzung neuer digitaler Technologien. Dabei denkt unser Team nicht in digitalen Insellösungen, sondern ganzheitlich. Für eine nachhaltige Entwicklung Ihrer IT-Landschaft.